Urnen und Särge

Särge

Bei der Kremierung (Feuerbestattung) eines oder einer Verstorbenen wird die Asche des toten Leichnams in einer Aschekapsel gesichert. In der Regel wird diese Aschekapsel für die Trauerfeier in eine Urne gesteckt. Diese Urne erfüllt in erster Linie eine ästhetische Rolle und kann aus verschiedenen Materialien in unterschiedlichen Formen bestehen.

Jede Urne hat etwas Einzigartiges, nicht zuletzt durch ihre Verzierungen und Feinarbeiten. Es existieren unzählige Möglichkeiten die Urne auf die Persönlichkeit des oder der Verstorbenen abzustimmen: von Holz über Keramik und Stein, bis zu biologisch abbaubaren Stoffen, der Vielseitigkeit sind kaum Grenzen gesetzt. Für welches Material Sie sich letztlich entscheiden, hängt von Ihrem persönlichen Geschmack sowie den Bedingungen des jeweiligen Friedhofes ab.

Grundsätzlich wird bei Urnen zwischen zwei Modellen unterschieden: Die umhüllende Schmuckurne und die Aschekapsel. Letztere dient lediglich der pietätvollen und sicheren Verwahrung der Asche des Leichnams, weshalb sie sehr zweckmäßig und funktional gestaltet ist. Meist besteht diese Variante von Urnen aus Metall, welches im Boden zersetzt werden kann. Die Aschekapsel wird vom Krematorium an das Bestattungsunternehmen übergeben. Sie ist sehr schlicht und so suchen sich viele eine Schmuckurne als sogenannte “Überurne” aus (in Deutschland ist die Verwendung einer Schmuckurne keine Pflicht). Hierfür gibt es verschiedene Materialien und Verzierungen, aus den man auswählen kann.

Die Wahl des Materials und des Aufwands für Feinheiten hängt meist von der Bestattungsform ab. Zum Beispiel sind bei Erdbestattungen die Urnen meist weniger aufwendig gestaltet, im Gegensatz zu Urnen die zum Beispiel sichtbar in einem Kolumbarium mit Glasplatte aufbewahrt werden. Bei Erdbestattungen ist es wichtig, dass das Material der Urne auflösend ist, was zum Beispiel bei Holz, Keramik, Ton oder Granulat der Fall ist. Da Urnen aus Metallen, wie zum Beispiel Messing, Stahl oder Bronze, im Lauf der Zeit zerfallen, ist deren Verwendung auch möglich.

Soll die Urne hingegen in einem Kolumbarium aufbewahrt werden, eignen sich standhafte Materialien, wie zum Beispiel Stahl, Kupfer, Stein oder Marmor besser. Bei einer Naturbeisetzung, zum Beispiel einer Baumbestattung auf einem Waldfriedhof oder einer Seebestattung, ist es vorgeschrieben, biologisch abbaubare Urnen zu verwenden. Es muss gewährleistet sein, dass sich diese innerhalb einer bestimmten auflösen.

Die möglichen Verzierungsvarianten hängen wiederum vom Material ab, welches für die Urne ausgewählt wird. Urnen aus Metall beispielsweise können lackiert, graviert und poliert werden. Urnen aus Keramik und Ton hingegen sind gut formbar und lassen sich farblich gestalten. Urnen aus Holz wiederum können poliert und mit Schnitzereien und speziellen Intarsien verziert werden.

Vorschriften für Urnen

Für die Verwendung von Urnen gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung. Die Friedhofsverwaltungen legen im Rahmen ihrer Satzung fest, ob und welche Vorschriften bei der Verwendung von Urnen zur Geltung kommen. Generell verboten auf allen Friedhöfen sind Urnen aus künstlich produziertem Material, wie zum Beispiel chemisch belasteten Stoffen oder Kunststoff. Glas ist unerwünscht, da sich später eine Verletzungsgefahr ergeben könnte. Für alle Friedhöfe gilt einheitlich, dass sich Urnen innerhalb einer Frist von spätestens 20 Jahren im Boden mindestens ansatzweise zersetzt haben müssen. Die genormte Aschekapsel aus Metall muss in die Schmuckurne passen, welche eine Höhe von 23 cm und einen Durchmesser von 17 cm hat.

Urnen aus Holz

Für naturverbundene Menschen ist eine Urne aus Holz eine schöne Alternative zu Plastik oder Porzellan. Das Holz kann unterschiedlich geformt und bearbeitet sein und verziert werden.

Urnen aus Stein

Bei einer Beisetzung einer Urne, die überirdisch erfolgen soll, beispielsweise in einem Kolumbarium, muss das Material beständig sein. Hierfür eignet sich am Besten eine Urne aus Stein.

Besonderheiten der Bio-Urne

Die sogenannte Bio-Urne besteht aus biologisch abbaubaren Naturstoffen. Wichtig ist, dass eine biologisch rückstandsfreie Zersetzung oder auch Verrottung, unter normalen Umständen gewährleistet ist. Bio-Urnen bestehen typischerweise aus Materialien wie Holz und Naturfaser, aber auch Filz, Maisstärke, Salze oder Wellpappe sind nicht ungewöhnlich. Nicht biologisch abbaubar sind hingegen Urnen aus Metall, Keramik oder Marmor.

Bei Naturbestattungen, so zum Beispiel bei der Baumbestattung, der Erdbestattung oder auch der Seebestattung sind biologisch abbaubare Urnen vorgeschrieben. Hinsichtlich der Materialien gibt es Unterschiede: Für die Seebestattung eignen sich Urnen aus Papier, dagegen sind für die Erdbestattung gehärteter Sand sowie verschiedene Salze die beste Option.

Särge

Särge werden benötigt, um Verstorbene zu transportieren, aufzubewahren und zu beerdigen. Verschiedene Särge gibt es dabei für Erdbestattungen und Feuerbestattungen. Soll ein Verstorbener feuerbestattet werden, wird der Sarg mit dem Leichnam verbrannt und meist eine günstigere Sargausführung gewählt. Bei der Feuerbestattung werden Beschläge oder Griffe vor der Einäscherung entfernt und es wird auf Kissen oder Decken als Innenausstattung und eine Auskleidung des Sarges verzichtet. Bei beiden Bestattungsarten ist man zur Verwendung eines Sarges verpflichtet. Für die Auswahl von Särgen gibt es Unterschiede bezüglich der Ausstattung, dem Material und dem Preis.

Einfache Särge werden oftmals aus Fichten- oder Kiefernholz gefertigt und mit vier oder sechs Sarggriffen versehen. Diese Särge werden oftmals aus Kostengründen als Kremationssärge verwendet, kommen aber auch für Erdbestattungen in Betracht. Hochwertige Modelle sind aus Eichen-, Linden- oder Pappelholz, wobei die Griffe sehr oft mit Messing beschlagen sind. Etwas weniger Anklang finden mittlerweile Särge aus Nussbaum- oder Kirschholz. Eine wichtige Rolle findet meist auch die Farbe des Holzes: Beliebt sind Särge in den Farbtönen Bernstein, Champagner, Cognac oder Honig. Bei der Herstellung von Särgen ist es wichtig, dass das Material biologisch abbaubar ist.

Ein jeder Sarg hat immer folgende Grundausstattung:

– ein Sargausschlag aus Baumwolle (mit Raffung)

– eine Einbettungsgarnitur aus Decke und Kissen

– die persönliche Kleidung des oder der Verstorbenen oder auf Wunsch ein Sterbetalar

Im Folgenden haben wir Ihnen die Eigenschaften und Besonderheiten der verschiedenen Sargmaterialien in unserem Angebot zusammengestellt:

Fichtensarg

Die günstigste Variante. Fichtenholz ist relativ einfach zu bearbeiten und günstig im Einkauf. Es eignet sich gut für eine Feuerbestattung.

Kiefernsarg

Vergleichbar mit Fichtenholz, ist das Kiefernholz einfach zu bearbeiten und anspruchslos. Daher gehören Kiefernsärge ebenfalls zu den günstigeren ihrer Art.

Eichensarg

Der Sarg aus Eichenholz ist der Bestseller unter den Holzarten. Das Hartholz mit feiner Maserung und warmem edlen Farbton hat in Europa eine lange Tradition. Särge mit Eichenholz bewegen sich preislich im mittleren bis hohen Segment.

Pappelsarg

Das Pappelholz hat einen hellbraun-rötlichen Farbton. Das relativ leichte Holz hat eine gleichmäßige Maserung und warme Farbgebung.

Lindensarg

Eine schöne Alternative zum Eichenholz ist das Lindenholz. Es läst sich sehr gut bearbeiten und hat einen hellbraunen Farbton mit rötlichem oder dunkelbräunlichem Einschlag.

Verschiedene Sargvarianten

Bei der Gestaltung eines Sarges gibt es viele Möglichkeiten zur Auswahl. Für die Innenraumgestaltung und die Darstellung des äußeren Erscheinungsbildes halten wir viele Varianten vor. Je nach gewünschter Ausstattung und Material hat Ihre Auswahl der Variationen natürlich Einfluss auf den Preis. Für eine Feuerbestattung wird meist eine schlichte Innenausstattung und ein einfaches Erscheinungsbild gewählt, zum Beispiel aus Baumwolle. Ist es angedacht, den Leichnam vor der Trauerfeier zur Abschiednahme aufzubahren, entscheidet man sich oftmals für eine hochwertige Ausstattung, zum Beispiel aus Seide oder Satin.

Neben der Auswahl der Innenausstattung, welche meist aus Decken, Kissen, Polstern und Matratzen besteht, gibt es auch Wahlmöglichkeiten bei eventuellen Verzierungen und bei der Anzahl der Griffe. Grundsätzlich empfehlen wir bei der Auswahl der Varianten und für die Ausgestaltung, immer darauf zu achten, sich für einen Sarg zu entscheiden, der dem oder der Verstorbenen gefallen hätte.

Zusammenfassung

Für welche Bestattungsform Sie sich auch entscheiden, aufgrund der Sargpflicht ist ein Sarg immer notwendig, wenn ein Mensch verstorben ist. Es gibt Unterschiede in der Ausgestaltung, der Innenausstattung und in den Materialien. Im Fall einer Feuerbestattung, bei der die oder der Verstorbene im Sarg nicht aufgebahrt wird, kann ein schlichtes Modell ausreichen. Hingegen bei einer Erdbestattung, bei der die oder der Verstorbene am Sarg verabschiedet und anschließend zum Grab getragen wird, fällt die Entscheidung oftmals auf einen hochwertigen Holzsarg mit schönen Verzierungen und einer Innenausstattung aus Satin oder Seide. Je nachdem, für welches Sargmodell Sie sich entscheiden, die Preise variieren je nach Ausstattung, Material und Erscheinungsbild. Richten Sie sich bei der Auswahl aber nicht nur nach dem Preis, sondern versuchen Sie sich für einen Sarg zu entscheiden, der auch dem oder der Verstorbenen gefallen hätte.