Flussbestattung / Infos & Leistungsbeschreibung

Wasser gilt als ein Symbol für Leben und spiegelt gleichzeitig die Vergänglichkeit wider. Ein fließendes Gewässer vollendet diese Symbolik in einer Art Lebenskreislauf.

Die Flussbestattung ist deshalb insbesondere bei Menschen beliebt, die eine enge und emotionale Verbindung zu diesem Element besitzen.

Entscheidungsgründe für eine Flussbestattung

Die naturnahe Bestattungsform der Flussbeisetzung ist durch eine besondere Symbolik gekennzeichnet. Wasser symbolisiert nicht nur Leben, sondern auch die Vergänglichkeit desselben. Der Fluss verstärkt diese Symbolik, indem der Kreislauf des Fließgewässers den ewigen Kreislauf des Lebens aufgreift.

Während eine Flussbestattung zurzeit in Deutschland nicht erlaubt ist, kann eine solche in europäischen Nachbarländern problemlos durchgeführt werden. Es bieten sich beispielsweise die Schweiz, Belgien oder die Niederlande an.

Die Flussbestattung ist so gut wie nicht wetterabhängig und kann bei fast jeder Witterung durchgeführt werden. Daher kommt es im Normalfall nicht zur witterungsbedingten Absage des Beisetzungstermins, wie es bei der Seebestattung der Fall sein kann. Angehörige erhalten auf diese Weise einen festen Termin und können sich besser auf den Abschied vorbereiten.

Gleichzeitig entstehen keine langen und kostenintensiven Wartezeiten, die aus einer schlechten Wetterlage resultieren. Die Kosten für eine Flussbestattung lassen sich deshalb gut kalkulieren. Zusätzlich entfallen Kosten für die Grabnutzung sowie für die Pflege desselben.

Ablauf der Flussbestattung

Die Beisetzung in einem Fluss setzt die Kremierung des Verstorbenen voraus. Die Asche wird anschließend in einer wasserlöslichen Urne verbracht. Diese muss sich rückstandslos im Wasser auflösen können und darf keine schädlichen oder unvergänglichen Stoffe enthalten.

Nach der Feuerbestattung kann die Beisetzung in einem Fluss erfolgen. Bei dieser kann die Urne von einem Schiff aus an den Fluss übergeben oder zwischen Felsen im Wasser beigesetzt werden. Eine Trauerfeier für den Verstorbenen kann dann beispielsweise direkt auf dem Schiff oder bei den Felsen stattfinden.

Übergabe der Urne an den Fluss

Die Urne kann auf zwei verschiedenen Wegen an den Fluss übergeben werden. Eine Möglichkeit besteht darin, sich am Ablauf einer Seebestattung zu orientieren. Bei dieser Variante wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen auf ein Schiff gebracht, das sich anschließend zur Mitte des Flusses begibt. Dort angekommen übergibt der Kapitän die Urne an das Wasser und hält eine Trauerrede. Danach wird die Grabstelle vom Schiff umkreist, während die Schiffglocke beziehungsweise das Horn mehrere Mal ertönt. Dieses Vorgehen symbolisiert einen letzten Gruß an den Verstorbenen. Die Zeremonie kann sowohl im Beisein von Angehörigen wie auch ohne solche stattfinden. Nehmen keine Angehörigen an der Bestattung teil, so spricht man von einer stillen Flussbestattung.

Eine alternative Möglichkeit zu dieser Variante ist die Beisetzung der sterblichen Überreste zwischen Felsen. Hier wird die Urne in einem flachen Flussbett zwischen Felsen positioniert. Der beständige Wasserlauf löst das Material der Urne nach und nach auf und nimmt die Asche mit. Angehörige erhalten bei dieser Variante einen festen Ort am Flussufer, an dem sie trauern können. Zusätzlich können Blumen und symbolische Gegenstände in der Nähe der Beisetzungsstätte abgelegt werden, die den Verstorbenen ehren.

Orte für eine Flussbestattung

Die Flussbestattung besitzt in Deutschland bisher keine Genehmigung. In europäischen Nachbarländern, wie der Schweiz, Belgien oder den Niederlanden, wird sie jedoch als eine zulässige letzte Ruhestätte anerkannt.
Flussbestattungen können somit beispielsweise auf dem Rhein oder auf den niederländischen Flüssen Maas, Nederrijn, Waal und IJssel erfolgen.

Seit kurzem besitzt die Donau außerdem eine entsprechende Genehmigung, die Flussbestattungen erlaubt.

Voraussetzungen für eine Flussbestattung

Für eine Flussbestattung muss der Leichnam des Verstorbenen kremiert werden. Die Asche wird anschließend in eine Urne verbracht, die wasserlösliche Eigenschaften besitzen muss und keine schädlichen Stoffe enthalten darf. Persönliche Gegenstände, die bei der Auflösung der Urne auftreiben oder ihrerseits nicht wasserlöslich sind, dürfen nicht in die Urne integriert werden.

Die Flussbestattung erfordert des Weiteren eine schriftliche Willenserklärung, die zu Lebzeiten verfasst werden kann. Um die Bürokratie zu vereinfachen, empfiehlt es sich außerdem, bereits zu Lebzeiten eine Bestattungsvorsorge abzuschließen sowie eine Bestattungsverfügung aufzustellen. Liegt der Wunsch nach einer Flussbestattung schriftlich vor, kann eine solche problemlos durchgeführt werden.