FriedWald / Infos & Leistungsbeschreibung

Kaum ein Mensch macht sich gern Gedanken über den Tod. Dennoch ist es wichtig, sich darüber zu informieren, welche Bestattungsarten es gibt. Immer beliebter wird dabei die Beisetzung in einem Friedwald.

Was ist ein Friedwald?

In einem Friedwald werden sogenannte Baumbestattungen vorgenommen. Hierbei wird der Verstorbene eingeäschert und die Asche in einer Urne unter einem Baum vergraben. Die Urne ist biologisch abbaubar und zersetzt sich nach einiger Zeit. Oft kann auch ein Schild oder eine Plakette an dem Baum angebracht werden, auf dem sich der Name oder ein Erinnerungsspruch befinden.

Diese stark naturverbundene Art der Beisetzung wurde in den Neunzigerjahren in der Schweiz konzipiert. In Deutschland gibt es Baumbestattungen seit dem Jahr 2001. FriedWald ist ein eigenes Unternehmen, das eine Vielzahl von Friedwäldern im ganzen Land betreut.

Der Charakter eines Friedwalds und die Motivation dahinter

Nicht jeder Wald kann zur Bestattung eines Verstorbenen genutzt werden. Dafür ist eine Genehmigung erforderlich und der Platz muss juristisch als Friedhof ausgewiesen werden. Das liegt daran, dass in Deutschland Friedhofspflicht besteht. Dennoch sieht ein Friedwald aus wie ein ganz normaler Wald. Es gibt hier keine Zäune oder Mauern zur Begrenzung, wie es bei einem herkömmlichen Friedhof passieren würde.

Die Gründe für eine Bestattung in einem Friedwald können vielfältig sein. Oft wünschen sich Menschen einfach bloß, eins mit der Natur zu werden, besonders wenn sie schon zu Lebzeiten eine tiefe Verbindung zu Pflanzen gespürt haben. Weiterhin liegen viele herkömmliche Friedhöfe an Straßen, wo es laut werden kann, oder neben einer Kirche, was nicht religiösen Menschen oft nicht recht ist. Ein Friedwald spendet Stille, frische Luft und einen friedlichen, neutralen Ort zur Trauer.

Verschiedene Arten von Baumbestattungen

In einem Friedwald sind verschiedene Arten von Baumbestattungen möglich. Sehr beliebt sind Familien- oder Freundschaftsbäume, die bis zu zehn Ruhestätten beherbergen, oder ein Partnerbaum mit zwei Grabstellen. So kann sichergestellt werden, dass der Verstorbene mit geliebten Menschen gemeinsam begraben wird.

Ebenfalls möglich ist der Gemeinschaftsbaum, bei dem mehrere Menschen zusammen beigesetzt werden, die kein persönliches Verhältnis zueinander haben. Eine Besonderheit wird außerdem durch Sternschnuppenbäume dargestellt. Dies sind Bäume mit Grabstellen für verstorbene Kleinkinder und Babys. Außer für die Bestattung selbst werden für einen Sternschnuppenbaum keine Kosten erhoben.

Die anderen Ruhestätten müssen für gewöhnlich käuflich erworben werden. Dann wird der Baum offiziell registriert. Er ist bis zu 99 Jahre lang vor der Abholzung geschützt, damit das Grab so lange wie möglich in der Natur bestehen kann.

Wie läuft eine Bestattung im Friedwald ab?

Wie bereits erklärt, wird für eine Baumbestattung die Asche des Verstorbenen in eine biologisch abbaubare Urne gegeben. Diese wird dann zwischen den Baumwurzeln eines Baumes im Friedwald versenkt. Den Baum können die Angehörigen für gewöhnlich auswählen. Es ist auch möglich, einen Baum für sich selbst zu kaufen, wenn man sich selbst im Voraus um die eigene Beerdigung kümmern möchte.

Die Bestattung selbst läuft ähnlich ab wie eine normale Beerdigung. Es kann eine Trauerfeier mit einer Rede und Verabschiedung abgehalten werden. Auch eine kirchliche Begleitung ist selbstverständlich möglich. Blumen oder Blütenblätter mit in das Grab zu legen, ist normalerweise erlaubt, während andere, nicht biologische Beigaben verboten sind.

Bestattungsgesetze: Regeln für die Beisetzung im Friedwald

Auch in einem Friedwald gibt es Bestattungsgesetze. Diese unterscheiden sich jedoch nicht besonders stark von den Gesetzen für herkömmliche Beerdigungen auf dem Friedhof. Es ist möglich, zu Lebzeiten eine Willensverfügung abzugeben, die deutlich macht, dass man eine Baumbestattung wünscht. Diese Entscheidung kann aber auch von den Angehörigen allein getroffen werden.

Für die Beisetzung in einem Friedwald ist die einzige Voraussetzung, dass der Verstorbene eingeäschert worden ist. Särge können nicht in Wäldern bestattet werden. Das reine Einstreuen von Asche in ein Loch ohne die Verwendung eine Urne ist hingegen eine erlaubte Möglichkeit.

Grabsteine gibt es in einem Friedwald für gewöhnlich nicht. Auch auf Blumenkränze oder -gebinde muss verzichtet werden. Hier wird großer Wert auf Natürlichkeit gelegt: der Ort soll ruhig, neutral und naturbelassen bleiben.