Trauerbewältigung

Trauerbewältigung für Hinterbliebene - der Umgang mit dem Abschied

Ist ein wichtiger Mensch von uns gegangen, scheint die Welt erst einmal stehen zu bleiben. Abschied zu nehmen und den Trauerprozess richtig einzuleiten, aber auch die wichtigsten Aufgaben bei der Regelung des Nachlasses oder der Beisetzung zu beginnen, das scheint für viele Trauernde unvereinbar.

In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen bei der Trauerbewältigung zur Seite stehen und Ihnen die wichtigsten Trauerphasenerklären. Jeder Mensch ist unterschiedlich, jeder Todesfall ist unterschiedlich und dies macht auch die Trauer zu seinem schwer greifbaren Prozess.

Dennoch möchten wir Ihnen hier einen Leitfaden an die Hand legen, der Ihnen bei der Trauerbewältigung helfen kann.

Sollten Sie noch Fragen zum Trauerprozess haben oder Trauerhilfe benötigen, zögern Sie bitte auch nicht und wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir sind im Todesfall für Sie da – und dies umfasst nicht nur Bestattungsdienstleistungen, sondern auch Unterstützung in den Trauerphasen und emotionalen Beistand.

Die vier Trauerphasen

Ganz klassisch spricht man von vier Trauerphasen, in denen Trauernde unterschiedliche Emotionen durchleben. Allerdings ist es natürlich zu pauschal gedacht, dieses Bild verallgemeinernd als psychische Schablone auf jeden Fall anzulegen. Phasen können übersprungen oder ausgelassen werden, Sie sinken in vorige Phasen zurück oder die Gefühle der einzelnen Trauerphasen kommen auch nach Monaten und Jahren noch wieder.

In jeder dieser Phasen und über den ganzen Prozess hinweg ist die richtige Trauerhilfe entscheidend. Aber wie diese aussieht, auch das ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

1. Die Verleugnung

Die erste Phase in der Trauerbewältigung, die Verleugnung, ist eine Phase, die häufig auch dem Schock geschuldet ist. Es ist die Zusammenfassung des Traumas, einen geliebten Menschen für immer verloren zu haben. Der Tod ist unumkehrbar und das macht ihn zu so einem Einschnitt in unser aller Leben – aber er ist eben auch vermeidbar.

Es ist vollkommen normal, dass Trauernde zunächst nur ungläubig auf den Tod reagieren und die Situation nicht wahrhaben möchten. Und auch nach Wochen und Monaten ist es noch normal, an die Verstorbenen zu denken, als würden sie noch leben, als könne man sie anrufen und ihnen vom Tag erzählen.

Eine wichtige Trauerhilfe in dieser Phase ist der Austausch mit Freunden, Verwandten und das einfache Verbalisieren des Erlebten.

2. Aufbrechende Gefühle

Haben Trauernde erst einmal realisiert, dass ein geliebter Mensch verstorben ist, so folgt häufig ein Wechselbad der Gefühle. Wie bei den anderen Trauerphasen auch äußern Gefühlsausbrüche sich bei jedem Trauernden auf andere Art und Weise.

Manchmal sind Hinterbliebene einfach niedergeschlagen, am Boden zerstört, schlaf- und ruhelos, haben Heißhungerattacken, müssen sich bewegen oder sind leicht reizbar. In emotionalen Trauerphasen fragen wir uns auch häufig, warum ausgerechnet uns das Schicksal trifft und Resignation, Wut und Trauer können sich oft binnen Minuten abwechseln.

Für die Trauerbewältigung ist es wichtig, dass diese Gefühle nicht unterdrückt werden und dass Trauernde sich austauschen können und den Kontakt zu ihren Mitmenschen nicht unterbrechen. Es gibt kein Gefühl, dass in solch einer Situation falsch oder verboten wäre, jede Emotion, die Sie fühlen, hat ihren Platz.

Was diese Phase von den anderen Trauerphasen unterscheidet, ist vor allem die Härte, mit der sie uns trifft. Und so furchtbar es für Trauernde klingen mag, es wird besser. Die beste Trauerhilfe ist in diesem Fall Unterstützung verbunden mit Zeit.

3. Die Neuorientierung

Der Tod ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und dies zu akzeptieren vielleicht die Essenz der Trauerarbeit. Früher oder später orientieren wir uns nach dem Ableben eines geliebten Menschen neu, denn dies ist alles, was uns bleibt. Auch unser Leben zählt und natürlich wollten die Verstorbenen nicht, dass ihr Tod uns nachhaltig negativ beeinflusst.

Mit der Zeit geht es weiter, mit der Zeit wird es besser. In den späteren Trauerphasen reagieren Trauernde oft weniger emotional und hatten die Zeit, den Verlust emotional und intellektuell zu verarbeiten. Das ist nicht nur für unseren Verstand wichtig, sondern auch für unseren Körper.

4. Akzeptanz und neugewonnenes Gleichgewicht

Nach den durchlittenen ersten Trauerphasen, kommen Trauernde zu einer neuen Balance. Nach dem Ableben eines geliebten Menschen ist das Leben nie wieder das gleiche, aber die Trauerbewältigung ist nun so gut wie abgeschlossen.

Unser aller Leben orientiert sich nach dem Abschied von den Verstorbenen neu und aus der emotional belastenden Trauer wird mit der Zeit friedliches Andenken. Und so schwer es zu Beginn der Trauerarbeit auch klingen mag, wir alle finden früher oder später ins Gleichgewicht.

Der Trauerprozess bedeutet nicht Vergessen, sondern er bedeutet Verarbeitung und daher ist es auch so wichtig, allen Trauerphasen genügend Raum zu lassen – nur so finden Sie mit der Zeit den Weg zurück in Ihr neues Leben.

Trauerbewältigung nach dem Todesfall - so bewältigen Sie Ihre Trauerarbeit

Sie müssen akzeptieren, dass Ihre Trauer normal ist und dass alle Ihre Gefühle einen berechtigten Platz haben. Auch Trauerhilfe müssen Sie annehmen lernen, denn nur so können Sie die nötige Entwicklung schaffen, die Ihr Leben über den Trauerfall hinweg aufrichten kann.

Selbst wenn jeder Trauerprozess unterschiedlich abläuft, ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Trauer aktiv auseinander setzen. Dazu gehört auch ein Abschied von den Verstorbenen und den müssen Sie häufig sogar zwei Mal nehmen: nach dem Tod selbst und zur Beisetzung.

Der Abschied ist ein Ritual, der uns allen dabei hilft, die Trauer zu akzeptieren und einen neuen Abschnitt in unserem Leben zu beginnen. Nicht immer haben Sie die Chance, ein letztes Mal auf dem Sterbebett mit den Verstorbenen gesprochen zu haben. Daher bleibt oft nur der Dialog mit anderen Trauernden oder die Abschiednahme im Krankenhaus oder bei der Beisetzung.

Offene Kommunikation ist in dieser Abschiedsphase extrem wichtig, denn nur wenn Sie über Ihre Gefühle sprechen und Ihren Mittrauernden offen zuhören, verschaffen Sie Ihren Gefühlen die Luft, die diese brauchen.

In jeder Phase der Trauerprozesses sollten Sie bedenken, dass Sie nicht alleine sind. Ob professionelle Hilfe oder einfach nur das Gespräch mit den Mittrauernden – öffnen Sie sich, suchen Sie den offenen Austausch und lernen Sie, vor allem an das Leben der Verstorbenen zu denken und nicht nur an deren Tod.

Trauerbewältigung bei Kindern

Fällt der Trauerprozess Erwachsenen bereits schwer, so gilt bei Kindern, dass diese eine ganz besondere Trauerhilfebenötigen. Denn haben viele Erwachsene bereits mehrfach Menschen verloren, ist die Situation für Kinder häufig emotional und seelisch genau so traumatisierend, aber gleichzeitig auch vollkommen neu. Je nach Altersstufe und emotionaler Reife hat sich bei den Kindern womöglich auch noch keine Vorstellung vom Tod entwickelt, auch dies gilt es zu berücksichtigen.

Kinder haben noch nicht das Bewusstsein für Leben und Tod entwickelt, das Erwachsene zumindest kognitiv haben. Daher müssen gerade Eltern, die selbst trauern, sich auf eine intensive Trauerbewältigung einstellen, bei der sie vor allem auch Fragen beantworten müssen. Versterben den Kindern nahestehende Personen, so muss den Kindern ruhig, emotional, aber auch ehrlich vermittelt werden, was der Tod bedeutet, dass der Tod normal ist und vor allem, dass das Leben für die Hinterbliebenen weiter geht. Dabei ist es keineswegs so, dass Erwachsene als Trauerhilfe bedingungslose Stärke zeigen müssen, sie müssen nur Ansprechpartner für die Kinder sein.

Und so wie es Erwachsenen hilft, den Tod und die Trauer über den Verstorbenen in Worte zu fassen oder niederzuschreiben, kann es Kindern als Bewältigungsmechanismus helfen, zu malen oder zu basteln und etwas für oder über die Verstorbenen zu schaffen. Trauer verlangt nach Ausdruck und das kann – je nach Alter und Beziehung zu den Verstorbenen ganz unterschiedliche Formen annehmen. Auch dies zu realisieren ist ein Teil aktiver Trauerhilfe.

Wir sind Ihr Partner für Bestattung und Trauerhilfe

Denken Sie bei der Trauerbewältigung immer auch daran, dass es nicht alleine um den Tod geht. Es geht immer auch um das Leben. Feiern Sie das Leben der Verstorbenen, tauschen Sie Anekdoten aus und unterhalten Sie sich über den Verlust eines Menschen und was ihn oder sie zu Lebzeiten ausgemacht hat.

Der Tod ist Teil des Lebens, aber das Leben eben auch – dies nicht aus den Augen zu verlieren, ist ein entscheidender Bestandteil der Trauerbewältigung.

Bei Fragen rund um die Trauerhilfe können Sie uns ganz einfach kontaktieren – gemeinsam besprechen wir mit Ihnen die nächsten Schritte und begleiten Sie durch den Trauerprozess.