Weltraumbestattungen / Infos & Leistungsbeschreibung

Eine exklusive Form der Beisetzung bietet die Bestattung im Weltall. Bei Weltraumbestattungen wird die Asche eines Verstorbenen in die Umlaufbahn der Erde verbracht. Bevor dies geschieht, wird der Leichnam verbrannt. Mit einem kleinen Teil der Asche – ungefähr fünf bis sieben Gramm – wird eine Mikrokapsel befüllt. Diese wird mit einer Rakete ins All geschossen.

Voraussetzung für eine Weltraumbestattung

Da das Transportvolumen für einen Transport in den Weltraum begrenzt ist, muss vor der eigentlichen Weltraumbestattung eine Kremation erfolgen. Für die notwendige Einäscherung benötigt der Bestatter eine schriftliche Willenserklärung. Diese kann nur von dem Verstorbenen oder den engsten Angehörigen gegeben werden.

Welche Arten von Weltraumbestattungen gibt es?

Für eine Weltraumbestattung können die folgenden Varianten unterschieden werden:

Orbital Normal

Die Orbital Normal ist die günstigste Variante der Weltraumbestattungen. Die Asche wird in die Erdumlaufbahn transportiert. Dort verbleibt sie aber nicht. Sie verglüht in der Atmosphäre.

Suborbitaler Flug

Ein suborbitaler Flug ist teurer als die Variante Orbital Normal. Dafür gibt der Anbieter dieser Variante die Zusicherung, dass die Asche im Weltall verbleibt.

Mondbestattung

Wer eine Mondbestattung wählt, trifft die Vorkehrung dafür, dass ein Teil der Asche auf dem Mond platziert wird.

Was passiert mit der verbliebenen Asche?

Urnenbestattung

Bei einer Urnenbestattung wird die verbliebene Asche vor der Beisetzung in eine Urne gefüllt. Die Beisetzung findet auf einem herkömmlichen Friedhof statt. Dies ist laut dem Bestattungsgesetz vorgesehen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist es nicht möglich, die Urne zu Hause aufzubewahren.

Seebestattung

Bei einer Seebestattung wird die verbliebene Asche im Meer beigesetzt. Abhängig von dem Bundesland, in dem die Bestattung stattfindet, ist hierfür eine behördliche Genehmigung einzuholen.

Baumbestattung

Die Baumbestattung sieht vor, dass die Asche im Wurzelbereich eines Baumes bestattet wird. Die Baumbestattung ist auf einem Waldfriedhof möglich. Diese Bestattungsform wird aber auch immer mehr von herkömmlichen Friedhöfen angeboten.

Weltraumbestattung in Deutschland

Eine Weltraumbestattung ist in Deutschland zurzeit noch nicht zugelassen. Verschiedene Bestattungsunternehmen bieten die Reise ins All in Zusammenarbeit mit einem amerikanischen Partnerunternehmen an. Logistik und Organisation werden von diesem Partnerunternehmen zur Verfügung gestellt.

Den Angehörigen des Verstorbenen wird die Möglichkeit geboten, an der letzten Reise des Verstorbenen teilzuhaben.

Kosten einer Weltraumbestattung

Die Kosten für eine Weltraumbestattung liegen zwischen 700 und 1.000 Dollar.

Was spricht für eine Bestattung im Weltraum?

Tiefe Verbundenheit zum Weltall

Für eine Weltraumbestattung spricht es, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten eine tiefe Verbundenheit zum Weltall oder zur Geschichte der Raumfahrt im Allgemeinen aufgebaut hat.

Keine Pflege für die Grabstelle

Die Bestattung im Weltall ist für die Angehörigen mit weniger Arbeit verbunden. Es gibt kein Grab, das gepflegt werden muss. Die Kosten für die Grabstelle entfallen ebenfalls.

Auf die Liegezeiten muss nicht geachtet werden

Wer sich im Weltraum bestatten lassen möchte, hat kein Grab im herkömmlichen Sinn. Dies bedeutet, dass die Angehörigen sich auch nicht um die Vorschriften des Friedhofs zu kümmern brauchen. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit des Friedhofs gelten unterschiedliche Ruhezeiten. In der Regel beträgt die Liegezeit für ein Erstgrab zwischen zwanzig und dreißig Jahren. Möchten die Hinterbliebenen nach dem Ablauf der Liegezeit, dass der Verstorbene weiter ruht, muss die Grabstelle neu gekauft werden. Die zusätzlichen Kosten entfallen bei einer Bestattung im Weltraum.

Keine Umbettung während der Ruhezeit

Eine Umbettung während der Ruhezeit ist bei einer Weltraumbestattung ausgeschlossen. Eine Umbettung ist eher selten. Sie kann aber erforderlich sein, wenn die schlechte Bodenbeschaffenheit des Grabes es notwendig macht.

Was spricht gegen eine Bestattung im Universum?

Lange Fahrt- und Flugzeiten, hohe Überführungskosten

Da eine Weltraumbestattung – zumindest im Moment – in Deutschland nicht möglich ist, müssen für den Transport des Verstorbenen und die Angehörigen lange Fahrt- und Flugzeiten einkalkuliert werden. Eine Weltraumbestattung ist mit hohen Überführungskosten verbunden.

Kein Ort zum Trauern

Die Hinterbliebenen müssen bedenken, dass sie keinen Ort haben, an dem sie trauern können. Dieses tritt in den Hintergrund, wenn es der Wunsch des Verstorbenen war, im Weltall beigesetzt zu werden. In diesem Fall sollten die Angehörigen des Verstorbenen den letzten Willen respektieren.